Freitag. Letzter Arbeitstag dieser Woche. Da freut man sich immer über kleine letzte Erfolge. Im Zuge eines Telefonates treffe ich auf die Frau am anderen Ende der Leitung, die eigentlich ihr Geschäft verstehen sollte. Führt sie doch eine bekannte Kleinkunst-Bude. Ich preise ihr einen Künstler an. Und sie verblüfft mich mit der Frage: "Ist der bekannt?" - Äh, ja. Klar. (...wer kennt nicht "das sprechende Hemd mit der Glatze oben drauf?") - NEIN, natürlich NICHT! Zumindest nicht in dem Maße, welches unausgesprochen hinter ihrer dümmlichen Frage steckt, die sie gar nicht hätte stellen müssen, wenn derjenige so bekannt wäre, wie es das Wort "bekannt" impliziert. Und dann hätte sie wohl mich angerufen und nicht umgekehrt!
Ach, Feierabend.
Happy Weekend!
(Den Deal hab' ich trotzdem gekriegt: Und das "sprechende Hemd" werdet Ihr noch kennenlernen! Demnächst im Theater Eures Vertrauens)
Samstag, 27. September 2008
V[ee]. I.P.
Schublade: Bühne * Theater
[F]or Jekylla
Wenn ich mir meine letzten Postings so anschaue fällt mir auf, dass ich zur Zeit anscheinend "tierisch gut drauf" bin. Da fügt sich das folgende sehr amüsante Video (derzeit mein "favourite") doch recht harmonisch ein. Diese putzigen kleinen entzückenden Biester...
This video is especially for Madame Jekylla! Thanks for awarding me!
(Anm. d. Red.: Ist er nicht "lovely"?!?!??! Sie dürfen gern raten, welchen der beiden Hauptdarsteller ich meine. Ungewöhnliche Frisuren haben beide. Ganz schön haarige Angelegenheit.)
Schublade: Music
Freitag, 26. September 2008
[A]nd the Oscar goes to.....
Whow, ich als Blogger-Neuling(erin?) habe gleich 2 "Awards" bekommen. I am so touched! Und motiviert auf jeden Fall zum Weitermachen. Merci!
Das Problem, mit dem sich andere Nominierte herumschlagen, stellt sich mir - leider - (noch) nicht. Ich finde, 7 sind nicht zu wenig, vielmehr werde ich das gerade so schaffen. Wobei ich - auch, wenn es gegen Regeln verstößt - unbedingt und auf jeden Fall Personen nominieren werde, die es bereits sind. Denn was und wo wäre ich ohne sie? Vermutlich wäre mein noch ziemlich unspektakulär funkelnder Stern am Bloggerhimmel gar nicht erst erstrahlt. Oder das erste zaghafte Glimmen hätte sich in eine kleine kaum sichtbare Sternschnuppe verwandelt und wäre längst wieder verglüht. Und die schwarzen Löcher erst. Man hört da ja viel.
Drum hier erst einmal die Regeln:
1. Nominiere 7 weitere Blogs.
2. Der Blogger kann das Logo auf seinen /auf ihr Blog speichern.
3. Verlinke die Person, von der Du den Award bekommen hast
4. Verlinke diese Blogs mit Deinem.
5. Hinterlasse eine Nachricht auf den nominierten Blogs.
AND THE AWARDS GO TO:
1. Sir R|ob The Bob - mein Mentor. Ohne ihn wäre ich nicht hier ("Hätte er lieber seine Klappe gehalten", mag manch einer denken). Mein zweiter Award kam von ihm. Wenn ich hier anfange, weitere Gründe aufzuführen, seid Ihr morgen noch nicht mit dem Lesen fertig. Darum einfach nur: R|ob - Du bist es, hömma! ;-) Darum bekommt er von mir auch verschiedene "Pokal"-Versionen als "Dankeschön" (..die er sich sowieso nie auf seinen Blog pappen wird. Aber einem geschenkten Gaul schaut man ja bekanntlich nicht .... Und ich kenne keinen, der heftiger sabbert als Rob, wenn es um Geschenke geht!). Enjoy.
3. Der Mann mit den schönsten Blogger-Augen - Julius . ;-) Für wiederholten cat content. Und weil Julius einfach glücklich macht. Zumindest Menschen, die ich glücklich sehen möchte.
4. Frau Creezy - weil man hier auch in Krisen immer wieder einen Ort des Lächelns findet.
5. Die australische Knutschkugel Manniac (stellvertretend auch für Charlie!) - der mich gar nicht kennt, aber dessen heimliche part-time Leserin ich bin. Für den unglaublichsten Input und Aufwand, den unverwechselbaren und vor allem unschlagbaren Style, für die Wombats - einfach der coolste Blog, den ich bisher kenne!
6. Louffi, die uns leider verlassen hat. Grad, wo ich mich eingegroovt hatte, ist bei ihr "die Luft raus". Dann ist dieser Award halt für vergangene Verdienste. Als Stadtkind habe ich die Geschichten vom Land genossen, als catmum sprach sie mir oft aus der Seele und ihre Trips mit "dem Prinzen" habe ich amüsiert verfolgt. I will miss you!
7. Die Budenzauberin - denn auch sie trägt zur Faltenbildung in meinem Gesicht bei. Allerdings sind es Lachfalten, und dagegen ist nun wirklich nichts zu sagen.
Please pick up your award here:
Schublade: Blogging
Donnerstag, 25. September 2008
Montag, 22. September 2008
Eine Ansicht, die ich teile (und auch kommentiert habe)
Schublade: News of the world, tierisches (außer cats)
Sonntag, 21. September 2008
[T]rust
Und nach dem ganzen menschlichen Hin und Her und Für und Wider hier ein Bild, das heute "meinen Tag gemacht hat". It made my day. Pure and simple.
Schublade: tierisches (außer cats)
[D]er olle Kolle
Ich hab grad' Geschenke eingepackt. Für meinen Daddy. Für morgen. Ganz unschuldig. Man will ja gut vorbereitet sein. Aber ich brauchte irgendwie Stimmen um mich herum. Und bin auf Pro7 gelandet. Und dachte nur "Dschiesus Kreist: ist es wieder soweit? Brauchen wir "ihn"?" Damit ist ein Herr gemeint, der im Folgenden mit Link dargestellt wird für unsere jüngeren Mitbürger (denn die Älteren dürften ihn hinreichend in Erinnerung haben): Oswald Kolle
Nee, nä? Nicht wirklich. Oder...?!?!? Wie in den Siebzigern meine Eltern (obwohl: ich habe sie nie gefragt, ob...), durfte ich mir gerade männliche Geschlechtsorgane anschauen, auf die meine Aufmerksamkeit (wenn schon durch nichts anderes) durch gelb markierte Felder im Foto gelenkt werden sollte. Das erinnerte mich spontan stark an das gelb markierte kleine diskrimierende Guantanamo-Raucherfeld auf dem Bahnhof von Ludwigslust, an dem ich am Freitag Früh auf meiner Rückfahrt von Hamburg nach Berlin (ja, jaaaaaaaa... ich war bei R.E.M.) vorbei kam. Ich hatte nicht übel Lust, auszusteigen und demonstrativ DANEBEN zu rauchen. Nur aus Rücksicht auf meinen total übermüdeten Brüder, der keine zeitdezimierenden Skandale gebrauchen konnte, denn er mußte zu Arbeit, blieb ich im Zug.
Zurück zu Kolle. Alles schon gesehen. 1:1. Danach eine Sendung mit C- und D(mindestens!)-Promis zu ihren Erfahrungen und Ansichten. Oh mein Gott!!! Comedy vom Feinsten! Klar, dass es "Ich-schreie-also-bin-ich"-"Call-In-Show"-BB-Proll-Jürgen stolzer- und grinsenderweise egal ist, ob seine Frau eine Orgasmus vortäuscht oder nicht. Hauptsache, er hat Spaß. Daß "Lorie Glorie" (ehemals "Lorenzo") silikonvollbusig etwas - und relativ belustigt negativ - über "die Frauen" erzählt, sagt viel und zeigt, dass der Weg von der neuen Optik zum endgültigen Wunsch-Ich längst noch nicht vollzogen ist. Auch Giovannis ("Wir sind schwanger" oder so) Statement anläßlich der Frage nach dem Orgasmus von Jana Ina (geht das eigentlich irgendwen was an????) ist hanebüchend. Zeigt auf ihren fetten Babybauch und meint nur "sieht man ja, dass es klappt". Klar, Giovanni, träum weiter.
Eigentlich fällt mir auf, dass das, was Frauen über männliche Sexualtität wissen, anscheinend von den Männern im Großen und Ganzen bestätigt wird. Aber was Männer über Frauen zu wissen scheinen und glauben, ist erschreckend dünn. Na gut, wir sind halt zugegebenermaßen etwas komplizierter. Aber wenn "Mann" sich allein durch extatisches Stöhnen und wilde Gebährden überzeugen läßt, dass "ES" passiert ist.... - ok, in den meisten Fällen stimmt es ja Gott sei Dank - "pure fun" und "wonderful" - dann hat "er" wirklich keine Ahnung. Es gäbe ganz simple Maßnahmen, um die "Echtheit" zu überprüfen. Aber das männliche Ego ist ebenso simpel gestrickt wie die lächerliche Schauspielkunst, die es benötigt, um einer bitteren Erkenntnis und der damit verbundenen Einsicht "make an end" einen Schlußpunkt ohne anschliessende sinnlose Diskussionen zu setzen. Aber - liebe Herren - das sind WIRKLICH die Ausnahmen. Sind Sie kein Naturtalent (und davon gibt es gottlob doch noch einige) oder durchaus aufnahmebereit für Anregungen (das macht ja schließlich beiden Beteiligten Spaß!) und kommt es zu solch einer "Aufführung" ohne erkennbaren Lernwillen Ihrerseits, seien Sie gewiss: es wird keine Zweite geben! ;-)
Also brauchen wir (Sie?) Kolle doch noch?!?!??! Erschreckend......
Schublade: Human Being
Montag, 15. September 2008
[A]vanti, Dilettanti!
In dem Stück geht es um die vermutlich erste Trash-Queen überhaupt, die hoffnungslos talentfreie aber voller Inbrunst schmetternde Opernfregatte Florence Foster Jenkins (* 1868 in Pennsylvania, † 26.11.1944). Auch bekannt als "Murder of the high Cs" (Meuchlerin der hohen Cs). Ein berühmtes Zitat der "FloFoJen" erklärt wunderbar den Inhalt der Aufführung: „People may say I can't sing, but no one can ever say I didn't sing. (Die Leute können vielleicht behaupten, dass ich nicht singen kann, aber niemand kann behaupten, dass ich nicht gesungen hätte.)“ - Dies ist auch auf ihrem Grabstein zu lesen. Niemand hört eben, was andere hören. Davon zeugen auch heute in hübscher jährlicher Regelmäßigkeit die Castings für DSDS. Amüsieren wir uns nicht auch hier über die von sich überzeugten Sangeszombies, aus den gleichen Gründen, die damals die selbsternannte Operndiva zu einem Star ihrer Zeit machten?
Und was mich Sonntag Abend zu einem "Fan" der Nick - zumindest in dieser Rolle - gemacht hat, ist die unglaubliche Perfektion, mit der sie jeden falschen Ton absolut präzise auf den Punkt bringt. Sie immitiert nicht die Hauptfigur, gibt sie nie der Lächerlichkeit preis, und im Gegensatz zu der eher "umfangreicheren" Foster Jenkins scheint die Nick einem Glamourmagazin der 20er Jahre entsprungen zu sein. Allein die Anmut ihrer Bewegungen ist ein wahrer Augenschmaus.
Im anschliessenden intimen Publikums-Gespräch mit der Nick und Lars Reichow wird noch deutlicher, dass diese Frau weitaus mehr zu bieten hat, als verspeiste Känguruhoden und T*tten de Luxe (der Titel eines ihrer Soloprogramme). Selbstironisch und überaus intelligent parlierte und parierte sie. Man mag von dieser Frau halten, was man will - ich für meinen Teil werde sie mir gern wieder auf einer Theaterbühne ansehen!
Hier die Premierenkritik (etwas nach unten scrollen, großes PDF)
Und wer Florence Foster Jenkins nicht kennt - hier ein paar O-Töne. Viel Vergnügen ;-)
Sollte es jemand nicht erkannt haben - das war die genüssliche stimmliche Vergewaltigung der "Königin der Nacht" (Mozarts Zauberflöte)
Schublade: Bühne * Theater
Donnerstag, 11. September 2008
Dienstag, 9. September 2008
Montag, 8. September 2008
[D]as Hallo-Gen
Liebes Kabel Deutschland,
...eute.... ab... i..h... gefr... wei..... ch ...ach.e, meine ....eitun... abil! Glau..... ic...... zumin.....! A.......... ...rst...... mk....., doch ....ss .... ni..., denn i... .....nn ja noch.... ...all..... hall...... o.........ooooooo! Kanst Du mich höööö.........???
Wie bitte? Du hast kein Wort verstanden? Na, dann weißt Du ja jetzt, wie es anderen (zu) oft geht, die mit mir kommunizieren möchten.
Ansonsten hast Du Dich in Deiner schicken Anzeige leider verschrieben. Es muß heißen "Zähl die Hälfte". Denn nur die Hälfte der Anrufer versteht mich, die Hälfte des Tages verbringe ich mit Modem Aus- und Einstöpseln, weil es sich aufhängt.
Und - da steht doch tatsächlich "(...) WLAN Router geschenkt". Genau. Korrekt. Das kannst Du Dir nämlich echt schenken, liebes Kabel Deutschland!
Und irgendwie hast Du da noch etwas total durcheinander gebracht: Du wolltest doch eigentlich schreiben "Voller Preis, voll gebunden = halbe Leistung". Schon gut, schon gut, kann ja jedem Mal passieren. Dafür hast Du aufmerksame (Noch-)Kunden, die Dich korrigieren. - Was hast Du da gerade gesagt? Das sei "unversch....." von mir?!? Wie bitte? U..v.....äm..t?
Tut mir echt leid, aber - ic.... ann.... Dic.... icht...ööööööööööören!
Klack!
Schublade: Technik
Maus? Oder Ratte?
Habe ich am Wochenende geschenkt bekommen. Da möchte mich glaube ich jemand ärgern.
(Sorry, Mitblogger, ist jetzt mehr so'n "Insider"....)
Schublade: Music
Sonntag, 7. September 2008
V[ee]der auffe Ohr'n
Schublade: Music
Wooden [he]art
Am Wochenende traf ich ein Paar, das ich schon lange kenne. Doch die Unterhaltung gestaltete sich ziemlich steif und hölzern. Und blieb, obwohl ich "ihm" ein Loch in den Bauch gefragt habe, sehr einseitig.
Schublade: Dummsinn
D[r]ama, Baby, Drama!
Modelcastingshows scheinen so unnatürlich gar nicht zu sein, wenn man diesen freilaufenden Kater anschaut, der - sich seiner Schönheit ganz sicher in irgendeiner Form bewußt - gar nicht schnell genug über den rasigen Catwalk auf die Kamera zulaufen kann, vor der er dann entschlossen und still sitzen bleibt, bis das Foto im Kasten ist.
Schublade: cat content
Freitag, 5. September 2008
[A] question of sense
Ich lese mein Horoskop ja seit vier Jahren nicht mehr. Aus Protest gegen das Schicksal. Also eigentlich habe ich es ja noch nie gelesen. Aber seit vier Jahren eben noch nieer als nie. Dennoch wäre ich gespannt, was für die letzten - sagen wir mal sieben - Tage drin gestanden hätte. Sollten Horoskope tatsächlich irgendeine Bedeutung bzw. Wahrheit beeinhalten, hätte in meinem für die letzten Tage wohl gestanden:
"Ihr Job macht Ihnen nach kurzer aber als lang empfundener Durststrecke ähnlich viel Spaß wie das Verzehren eines schmackhaften Essens, das Sie liebevoll stundenlang vorbereitet haben. Sie stellen fest, dass Sie die richtigen Zutaten gewählt haben. Abgerundet, quite spicy, und im Abgang trotzdem voller positiver Überraschungen. Nach 15 h das Dessert. Zuckersüß präsentiert sich Ihnen derzeit das Privatleben. Schöne Stunden mit langjährigen Freunden, Vorfreude auf Treffen mit den noch neuen Menschen in Ihrem Leben, die sich bereits jetzt schon anfühlen wie zukünftige Langjährige. Neue ungewöhnliche Erlebnisse und Austausch mit interessanten Personen, die Sie noch nie persönlich getroffen haben, - und die wunderschöne Erkenntnis, dass Ihre Familie immer noch und immer wieder die Säule Ihres Lebens ist. Gelungene sieben Tage finden heute ihren Ausklang in einem Treffen mit den liebsten Menschen Ihres Lebens. Genießen Sie dies, so lange das Leben Sie noch lässt.....".
Das nehme ich mir zu Herzen. Meine Familie war heute mal wieder komplett versammelt bei mir. Stundenlang vorher in der Küche gestanden, geschwitzt, abgehetzt, geflucht... Aber als sie alle um mich herum waren, durchströmte mich in einem Moment der Ruhe ein unglaubliches Glücksgefühl. Inne halten und geniessen. Morgen sind sie alle schon wieder unterwegs. Meine Eltern zum Beispiel zu ihrem "Baby", ihrem Haus in Neu-Gaarz (MeckPom).
Schublade: D[ee]verses
Mittwoch, 3. September 2008
[D]ear Badezimmerspiegel...
...ich möchte mich heute öffentlich und in aller Form bei Dir entschuldigen. In schöner Regelmäßigkeit wurdest Du von mir morgens angemault, ich habe Dich beschimpft, mit Tüchern an Dir rumgeschrubbt, weil ich dachte, dahinter verbirgst Du positivere Aus- und Ansichten vor mir und willst mich nur auf die berühmte Palme bringen. Mein Bad ließe diese Ausrichtung in die Höhe zwar zu - ich wohne im Altbau -, aber an der Breite für ein entsprechendes Töpfchen mangelt es dann doch. Somit sind mir Kletteraktionen erspart geblieben. Als ich noch eine MItbewohnerin hatte, wurde einmal die linke Deiner drei hübschen Spiegelflächen durch einen kleinen unbeherrschten Wutanfall dieser Lady arg in Mitleidenschaft gezogen. Aber selbst, als die Scheibe ausgetauscht worden war, zeigtest Du mir - zumindest morgens - nichts Schöneres. Ich mußte mir jedesmal mühsam selbst die Arbeit machen, ein attraktiveres Bild in Dich hineinzuzaubern.
Ab heute jedoch werde ich ich nicht mehr ver- oder an mir zweifeln. Ich hatte eine "Erscheinung". Die teile ich gern mit Dir. Und sollte ich morgens doch einmal wieder in die Versuchung kommen, ungerechterweise Dir die Schuld geben wollen, wenn ich sehe, was ich sehe, dann mache ich einfach eine Deiner Spiegeltüren auf und darin wird ab heute Abend ein Bild kleben, das mich sicher wieder milde stimmt. Also - verzeih mir!
Schublade: D[ee]verses
Montag, 1. September 2008
[T]hekengespräche
Es gibt Abende, die einfach schön sind. Es gibt Freunde, die rar gesät sind. Die Du seit über 20 Jahren kennst. Die genau wissen, wann du schauspielerst, welche Tiefen oder Untiefen in dir schlummern. Denen du also nichts vormachen kannst. Wenn sie gut sind. Intelligent. Und dich wirkich mögen und "abgecheckt" haben. Solche Freunde brauchst du. Alles andere wäre Augenwischerei. Und diese Art Freunde muss man nicht einmal regelmäßig treffen. Da gibt es so einen Freund, den ich habe, mit dem ich so alle drei ca. 3 Monate telefoniere, wir sehen uns lediglich ca. 2-3 x im Jahr, und es gibt da dieses "unsichtbare Gesetz", dass wir uns am Telefon nur die wirklich äußersten Eckpunkte erzählen, damit wir nicht ganz "out of date" sind. Aber die wichtigen Dinge möchten wir uns schon Aug in Aug erzählen. Heute war wieder so ein Tag.
Ein weiterer besonderer Faktor unserer Freundschaft, den ich zugegebenermaßen durchaus geniesse, ist der, dass er - obwohl er mich seit geschlagenen 23 Jahren kennt - und ich damals ca. 50 % weniger breit war als heute (und damit ist durchaus die körperliche Ausdehnung gemeint) - immer noch keinen Hehl daraus macht, dass auch nach all dieser Zeit nur ein kleines positives Zeichen meinerseits reichen würde, und wir müßten Dinge neu überdenken. Obwohl - genau DAS glaube ich eben NICHT! Selbst, wenn ich nach 23 Jahren plötzlich meine Prinzipien aufgäbe, könnte ich mir trotzdem vorstellen, dass ich mit diesem Menschen die jetzt bestehende Freundschaft fortsetzen könnte. Trotzdem - ich habe ihn lieb als Freund und als solchen möchte ich ihn auch behalten. Denn aus dem heutigen Gespräch haben sich wieder so viele neue Denkanregungen für mich ergeben. Das Schöne ist - normalerweise pflegt man Freundschaften zu Menschen, die ähnlich denken, wie man selbst. Bei ihm ist das anders. Wir könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem hat er anscheinend Freude an meiner Begeisterungsfähigkeit für Dinge, an die er eher nüchtern heran geht. Ich wiederum ziehe mir Anregungen aus seiner kühleren nüchternen skeptischen Art. Wobei dieser Mensch an sich ein sehr herzlicher ist. Aber er geht eher analytisch an gewisse Dinge heran. Was ich teilweise bewundere. Somit: er lässt sich entgegen seiner Art von mir mitreißen. Ich wiederum werde nachdenklich und hinterfrage gewisse Dinge.
Es war ein erkenntnisreicher und schöner Abend. Der damit endete, dass ich noch bei meinem Lieblingskiosk landete. Dort gibt es einen adretten hübschen ca. 28jährigen Sohn des grummeligen Besitzers. Definitiv südländischer Herkunft. So genau konnte ich das in den zwei Jahren, die ich hier wohne, noch nicht lokalisieren. Ist mir auch glaube ich gar nicht so wichtig. Spricht außer geschmeidigem Französisch noch irgendwas anderes, das ich nicht definieren kann. Aber auf jeden Fall mother-tongue-Deutsch. Dieser Sohn freut sich immer, wenn ich auftauche, und möchte stets die neuesten Nachrichten aus meinem Berufleben von mir. Häppchenweise bekommt er sie ohne indiskret zu werden. Kennt auch meine Tochter, aber irgendwie hat er mir avisiert, dass er mal Lust auf einen witzigen privaten Abend hätte. Whow, der zweite Schmeichler today.
Dann arriviere ich vor meiner Haustüre und treffe nebenan vor der Tappas-Bar auf meinen Lieblings-Wirt (Die "Schelle" in der Droysenstr., wo man noch ungehemmt rauchen darf), den entzückenden Jörg. Heute ohne seinen Ralph. Jedoch mIt einem Aroma, das ich schon Meilen gegen den Wind riechen kann. MIr wird "Tüten-sharing" angeboten, was ich dankend ablehne. Aber dem Geniessenden noch einen schönen Abend wünsche und dafür einen fetten Knutscher ernte.
Hach, es ist schön, in glückliche Gesichter zu sehen. Meins war eines davon. Obwohl ich selbst es nicht sehen konnte. Aber es hat sich gut angefühlt.
Schublade: D[ee]verses