Freitag, 23. Januar 2009

[T]iefpreise und [M]oneymaker

Es trug sich zu, dass ich vor einigen Tagen auf dem KuDamm in Berlin lustwandelte und nicht umhin kam, einen Abstecher zu einem Billigsupermarkt zu machen, um diverse physische Bedürfnisse zu befriedigen. Dabei kam ich an einem Etablissement vorbei, dem ich normalerweise keine Beachtung schenke. Ein Schelm gar, wer nun "Böses" denkt. Meine Bedürfnisse beschränkten sich eher auf Schlimme-Augenwurst und Pestizid-Gurken. Doch ich spürte beim Passieren jener Stätte ein undefinierbares Kitzeln im Nacken und konnte mir nicht erklären, warum. Kopfschüttelnd aber zielstrebig ging ich weiter meines Weges. Einkäufe erledigt. Auf dem Weg zurück wieder daran vorbei. Plötzlich hatte ich das Gefühl, mit meinen Ohren wäre irgend etwas nicht in Ordnung. Ein leises Gurren, Zirpen, ja - Klingeln. Ich fasste in die linke Jackentasche, in der mein Mobiltelefon üblicherweise ruht und von dem ich eigentlich wußte, es war noch auf "vibra" gestellt (nichts hasse ich mehr als Kunden, die an der Kasse an ihr Handy gehen und die Servicekraft komplett ignorieren). Kurzer Check - und in der Tat - daher konnte es nicht rühren. Nach kurzem Stocken verstärkte ich schließlich meinen Schritt und ging in gespannter Erwartung der neu erworbenen Gaumenfreuden nach Hause. Doch irgendwie ließ mich nicht los, was ich in dieser Gegend gespürt hatte. Heute war nun der Tag, an dem mich mein Weg wieder fast an diesem Haus vorbei führte. Ich erinnerte mich an dieses Gefühl und machte einen kleinen Extraschlenker. Und wieder: da war etwas! Diesmal blieb ich stehen und lauschte bewußt. Und HA! - da war es! Und jetzt ganz klar und deutlich!! Mir fiel fast die Kinnlade hinunter. Erst vor Fassunglosigkeit, dann wieder voller Bewunderung für diese Cleverness, um doch letztendlich bei der anfänglichen Grundstimmung "entsetzt" zu bleiben: Wie kleine zirpende Grillen klangen mir Spielcasino-Geräusche ins Ohr. Jetons.Unglaublich! Für das Ohr kaum wahrnehmbar dringt dieses Geräusch in Dein Unterbewußtsein. Um dieses Etablissement herum sind überall unsichtbare Lautsprecher angebracht, die Dich - so Du denn zu den Gefährdeten gehörst - anlocken sollen, ohne, dass Du es merkst. Unfassbar! "Ich sage JA zu deutschem Wasser" (Harald Schmidt), aber in diesem Fall ist es eindeutig "3x Nein!" (Dieter Bohlen). Das ist so, als würdest Du am Bahnhof Schlachtensee (inzwischen lt. eines mir bekannten Kripobeamten einer der "hippesten" Umschlagplätze in Berlin! Zehlendorf ist auch nicht mehr das, was es mal war. Darum wohne ich jetzt wieder in Charlottenburg***) am Ausgang einem Fixer gleich eine aufgezogene Spritze hinhalten!!!!


Somit hier volle Namensnennung. Ich "disse" diesen Laden ganz offiziell.
MERKUR Spielothek / KuDamm * Berlin * Ecke Lehniner Platz
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*** Allerdings ist man hier auch nicht so ganz "unter sich". Siehe "Erdrosselt bei Fahrt über den KuDamm", bei der genau diese Spielothek eine Rolle spielt, oder mein SEK-Erlebnis um die Weihnachtszeit. Aber - wo ist man schon sicher? ;-)