Sonntag, 23. November 2008

[T]hanksgiving à la Palin

Hintergrundwissen

Nicht, dass Sarah Palin jetzt noch großartig spannend wäre. Auch die Worte, die hier unablässig aus ihrem Munde perlen, sind irrelevant.

Jedoch ist es in den USA Brauch, dass zum Thanksgiving (4. Donnerstag im November) der Präsident 1-2 Truthähne "begnadigt". Inzwischen tun dies auch Gouverneure . Zu diesem schönen Anlaß wurde Madame Palin in ihrer diesjährigen Mission als Gouverneurin von Alaska auf einer dortigen Truthahnfarm interviewt. Nachdem sie sich "ihren" Truthahn ausgesucht und ihm den schönen und unglaublich originellen Namen "Thanksgiving" gegeben hatte, fand das Interview statt.




Vor der Kulisse einer "Todeszelle" für Truthähne und einem Truthahn-"Mahlwerk", in dem in aller Seelenruhe geschlachtet wird, während Frau Palin schwärmt, dass sie in ihrer Familie für die Truthahn-Zubereitung zuständig ist.

Fazit:
Leere Worte während Bilder eine deutliche Sprache sprechen.

*
Ganz abgesehen davon, dass ich mich frage, was das für eine beschissene Methode ist, Tiere zu schlachten???????? *


UPDATE 24.11.:
Hier noch ein paar Blogger, die sich mit diesem Thema beschäftigen, wie zum Beispiel - 

4 comments:

Julius hat gesagt…

Ich bin gar nicht bis zum Schluss gekommen. Diese Stimme von Frau Palin ist ja so furchtbar...

creezy hat gesagt…

Die Methode ist beschissen ubestritten. Ich habe mir das Video nicht anguckt, weil ich das nicht sehen will. War als Kind dabei wie Hühner auf dem Bauernhof geschlachtet werden, ist nicht schön und sie flattern auch noch eine Weile, das ist neurologisch bedingt – aber letztendlich: Tiere müssen sterben weil wir sie essen wollen. Das ist so. Insofern kann ich die Aufregung um den Clip nicht nachvollziehen. Die Frau sagt, dass es bei ihnen zu Hause wie in Milliarden anderer US-Familien Turkey gibt an Thanksgiving. Dazu müssen die Vögel getötet werden, so what? Was ist nun ihr besonderes Vergehen? Das nach vorne «begnadigt» wird, dann aber doch Vogel auf dem Tisch stehen wird, weil er eh schon im Tiefkühler liegt?

Das ist doch alles verlogen. Also, wenn die Tiere schon sterben müssen, soll man es auch zeigen. Vielleicht kommen dann ein paar auf die Idee, dass Gans zu Weihnachten nicht sein muss (auf unseren Breitengrad gerechnet). Dann war der Film sogar positiv oder?

V[ee] hat gesagt…

@Creezy: Es ging mir auch nicht um das "Dass", sondern um das "Wie". Dass Tiere getötet werden, weil wir sie essen, ist jedem klar und jeder kann für sich entscheiden, was er isst und was nicht. Auch ich bin keine Vegetarierin, habe meinen Fleischkonsum jedoch seit langem drastisch reduziert und suche mir sehr wohl aus, was ich esse. Wenn solche Bilder helfen, dann gebe ich Dir recht - wenigstens ein Teilerfolg. Seit Jahren kann ich keine Grillhühnchen mehr essen (und Geflügel überhaupt), weil ich die bekannten Bilder im Kopf habe. Schwein sowieso nicht, wenn ich an die Massentransporte denke. Bei Eiern spare ich nicht, sondern kaufe gezielt die aus Freilauf und schaue mir in der Packung die Kennzeichnungen an. Etc etc. Der Konsument kann durch sein Verhalten Einfluss nehmen. Kleine Tröpfchen auf heisse Steine, die Welt wird man dadurch nicht ändern, aber wenn alle sagen "das bringt sowieso nichts und wir essen nunmal Fleisch", dann wird sich auch nichts ändern. Und jetzt komme mir bitte keiner mit der Tierwelt/Natur und das ist nunmal so. Tiere töten um zu leben und sie haben nicht die Möglichkeiten, die uns Menschen gegeben sind, um die Wahl zu treffen, WIE etwas geschieht.

Und was Sarah Palins "Verbrechen" ist - natürlich hat sie keins begangen. Aber sorry - diese Frau ist für mich ein fetter Elefant im Porzellanladen. Ohne jegliches Feingefühl. Verlogen? Genau! Verlogen ist es, als "Gutmensch" einen Truthahn zu begnadigen und sich vor diese Szenerie zu stellen, während vermutlich auch Kinder dieses Interview in den News sehen und im Hintergrund Lebewesen am Verrecken sind, die sicher auf humanere Art ins Jenseits befördert werden könnten. Sorry - aber ich jedenfalls werde mein Mitgefühl für diese Kreaturen nicht leugnen!

V[ee] hat gesagt…

Ach, und wenn ich schon dabei bin, mich aufzuregen ;-) - dann möchte ich gleich noch folgendes loswerden: Solange es in Teilen der Vereinigten Stadten noch die Todesstrafe gibt und bereits 4jährige an den Schießstand dürfen, braucht von mir aus auch keiner Truthähne zu begnadigen. Sollen sie erstmal bei den Menschen anfagen.
So, jetzt habe ich mich also auch gleich als Nicht-USA-Fan geoutet. Zack!