Freitag, 30. Januar 2009

[A]uf den Schwingen von Follett

Endlich. Seit Ken Folletts "Die Säulen der Erde" /1990 (The Pillars Of The Earth) warte ich auf die Fortsetzung. Tom Builders Nachfahren. Es mußte sie einfach irgendwann geben! Im Oktober 07 erschien "World Without End" im Original, um dann im Februar 08 in Deutschland endlich als "Die Tore der Welt" erhältlich zu sein. Aber ich wollte nicht die Taschenbuchausgabe. Ich wollte das GANZE. Teuer. Also: Wunschzettel. Immer wieder mal nebenbei eine Bemerkung fallen gelassen. Und nun endlich - ein aufmerksamer Mensch. Eine Geschenkverpackung. Spannung. Öffnen. Ungläubiges Staunen. YES! Strike!!!! - Himmel, wie schön können Bücher sein! Allein schon das Betrachten war ein Genuß!

Ich wollte es fast gar nicht anfassen. Oh Jungfräulichkeit. (Achtung: altmodische Formulierung:) Das bloße Betrachten und die Vorfreude auf den Duft ungelesener Seiten ließ mich schier erbeben. ;-) Nee, "echt jetzt mal, ey"!!!!

Ich habe "Die Pfeiler der Macht" verschlungen, Die Spur der Füchse gelesen, Die Nadel geliebt, Auf den Schwingen des Adlers mir einverleibt, Der dritte Zwilling war mein und auch an den Kindern von Eden kam ich nicht vorbei. Aber für mich sind seine Highlights auf jeden Fall die historischen Romane, die so unnachahmlich geschrieben sind, dass sie einen von der ersten Seite an fesseln. Wo man andererorten Schwierigkeiten hat, sich mit den vielen verschiedenen Charakteren vertraut zu machen, gelingt es Ken Follett von Anfang an in einer Art und Weise, die ich nicht wirklich beschreiben kann, sich (als Leser) sofort in diese Zeit und deren Charaktere einzufühlen, ohne jemals aufgrund der Komplexität "rückwärts" lesen zu müssen, um noch einmal aufzuarbeiten "wer war jetzt nochmal wer?". Es ist Jahre her, dass "Die Pfeiler der Macht" aber vor allem "Die Säulen der Erde" mich beim letzten Satz traurig zurück ließen. Ich wollte das Buch gar nicht zuklappen. Es war mir - auch aufgrund seines Umfanges und der Zeit, die ich folgerichtig damit verbrachte (obwohl ich eine Schnellleserin bin) - so etwas wie "ein guter Freund" geworden. Menschen, die nicht gern lesen, werden nicht wissen, was ich meine. Aber ich bin nunmal ein Büchermensch. Und tauche vollkommen ein. Atme den Duft der Seiten, freue mich am Einband, etc. Es fällt schwer, das Ende zu akzeptieren. Das Buch endgültig in das Regal zu stellen.

Inzwischen habe ich angefangen, das neue Werk zu lesen. Bzw. habe mich zuerst daran erfreut, dass dem Buch ein kleines Resumée, eine Art Rückschau, beigefügt ist. Ein kleines Extrabüchlein, das noch einmal kurz den Stammbaum der Protagonisten aus dem Vorgänger
"Die Säulen der Erde" zusammenfasst und um die familiären und historischen Erweiterung des aktuellen Buches ergänzt.



Darüber hinaus gibt es eine Karte, "a map", sozusagen ein "Navi á là carte". Als ich das sah, hatte ich nur déjà-vus: "Ja, genauso hatte ich es mir damals beim Lesen vorgestellt!". Ich erkannte alles wieder. Obwohl ich ja nur im Geiste dort gewesen war! Wie GUT schreibt dieser Mann, dass ich auch noch Jahre danach eine Umgebungskarte "wiedererkenne", obwohl ich sie niemals vorher zu Gesicht bekommen hatte?!?!? Wahnsinn!

Hervorragend! Sofort war alles "wieder da". Und schon auf der ersten Seite des neuen Buches fühlte ich dieses wohlige Ken-Follett-Gefühl! YES! Back again! Kein Fremdeln. Mittendrin. Neue Charaktere aufsaugen, verstehen, verinnerlichen, mitfühlen, mitleiden, -leben, -bangen, -lieben.... Herrlich! Seine Sprache ist einfach "follett". Ich wünschte, ich hätte dieses Talent.



6 comments:

Hubert Grützenhuber hat gesagt…

Ich werde ja auch oft dafür belächelt, dass ich gerne richtige Bücher lese. Keine Hörbücher, kein eBook, sondern richtig old school Papier.
Und bei Follett kann ich Deine Freude erst recht nachvollziehen.

Anonym hat gesagt…

Das ist schön! Hach - ich fühle mich verstanden. :-)

Lassen Sie sich ruhig weiter belächeln. Die Lächler wissen ja gar nicht, was ihnen entgeht!

Anonym hat gesagt…

da kann ich mich nur anschließen... es gibt für mich nichts schöneres als in einem guten buch zu versinken!!!

Anonym hat gesagt…

Es ist doch vollkommener Unsinn anzunehmen man koenne rechtlich nichts machen gegen Stuttgart-21, nur weil der Paul Kirchhoff das im Fernseher gesagt hat. Wo ein Wille ist ist auch ein Weg. Unter der ueberschrift "Gutachten gegen Gutachten" stand gestern in der Stuttgarter Zeitung ein sehr interessanter Artikel. Der Rechtsprofessor Georg Hermes sieht die Rechtslage demnach ganz anders als Herr Paul Kirchhoff. Zitat Georg Hermes: "Es sei klar, dass das Eisenbahnrecht beim Bund liege, das Land trage aber erhebliche Kosten, damit sei es mit zustaendig." Professor Georg Hermes laesst auch nicht gelten, dass Vertraege ewig unkuendbar sein sollen. "Das verstoeßt gegen das Demokratieprinzip." Neue Parlamente haetten dann keine Moeglichkeiten, aus langfristigen Vertraegen herauszukommen, argumentierte Hermes. Auch den Einwand, gegen den Haushalt sei keine Volksabstimmung moeglich, laesst Hermes nicht gelten. "Dann waere eine Abstimmung ueber jedes Gesetz, das Geld kostet, ausgeschlossen.

Anonym hat gesagt…

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